Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Kristina Vogt, informierte sich am 14. Dezember 2022 bei einem Stadtteilbesuch im Mütterzentrum Osterholz-Tenever über die Projekte des Vereins im Bremer Osten. Aktuell fördern Arbeitsressort, Senat und Europäische Union Angebote zum Beispiel für den (Wieder-)Einstieg ins Erwerbsleben in Höhe von rund sechs Millionen Euro.
Das Angebot für Bewohnerinnen und Bewohner von Osterholz-Tenever reicht von Sozialberatung, niedrigschwelligen Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten, Job-Coaching bis zu Sprach- und Integrationskursen, Betreuung in Kita- und Krippengruppen, einem Näh- und Kreativbereich, zwei Stadtteilcafés und einer Secondhand-Tauschbörse.
Arbeitssenatorin Kristina Vogt:
Es gibt kaum einen Träger, der langfristig so erfolgreich gearbeitet hat wie das Mütterzentrum Osterholz-Tenever – insbesondere für Frauen. Als noch keiner über Multikulturalität und Diversität gesprochen hat, hat das Mütterzentrum dies bereits gelebt. Heute werden hier 18 Sprachen gesprochen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen aus rund 20 Ländern und kennen die Sorgen und Wünsche der Nutzerinnen und Nutzer zum Teil aus eigener Erfahrung. Das Angebot ist auf deren Bedürfnisse ausgerichtet. Was bringen sie mit? Wie können sie optimal unterstützt werden? Sei es beim (Wieder-)Einstieg Alleinerziehender in einen Beruf, beim Spracherwerb oder aber beim Abschluss eines Arbeitsvertrages. Und, das gehört eben auch dazu - die Frage der Kinderbetreuung ist mit entsprechenden Angeboten bestens geregelt. Hier herrscht eine einzigartige Atmosphäre, in der über alle Sprachgrenzen hinweg miteinander gelernt und gearbeitet wird – solidarisch und immer auf Augenhöhe.
Ein Beispiel dafür ist das Projekt Q – Qualifizierung rund um den Job. Seit Juni 2022 werden Teilnehmende – größtenteils mit Migrationserfahrung – während eines Jahres bei der beruflichen Orientierung unterstützt, nehmen an auf das berufliche Umfeld ausgerichteten Sprachkursen teil, durchlaufen ein Alltagstraining zum Leben in Deutschland und werden beim Einstieg ins Berufsleben begleitet. Aktuell nehmen das Angebot 23 Frauen und Männer in Anspruch. Das Arbeitsressort fördert das Projekt mit 3,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Im Zeitraum von drei Jahren sollen bis zu 250 Teilnehmerinnen und 1.500 zu Beratene erreicht werden.
Für Alleinerziehenden gibt es mit Via –Vermittlung und Integration in den Arbeitsmarkt ein individuelles Beratungs- und Unterstützungsangebot. Auch hier ist das Ziel, Menschen in sozia lversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen. Aktuell nehmen dieses Angebot 50 Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils wahr, das das Mütterzentrum mit dem Berufsbildungswerk (bfw) Friedehorst durchführt. Das Projekt läuft seit 2018 und wird mit ESF-Mitteln in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro unterstützt.
Darüber hinaus bietet das Mütterzentrum als sozialer Beschäftigungsträger Langzeitarbeitslosen geförderte Beschäftigungsmöglichkeiten. Sie sind in der Kita, in der Haustechnik, bei der Tauschbörse oder in Cafés tätig. Über diese Arbeitsplätze haben die Beschäftigten die Chance zum (Wieder)-Einstieg ins Erwerbsleben. Mit zwei Millionen Euro aus Mitteln des ESF und aus dem Landeshaushalt wird diese Maßnahme über eine Laufzeit von sechs Jahren bezuschusst. Aktuell werden damit Arbeitsplätze von 27 Angestellten gefördert.
Das Mütterzentrum Osterholz-Tenever wurde 1989 von jungen Sozialpädagoginnen gegründet. Seitdem ist eine über den Stadtteil hinausstrahlende Institution mit 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entstanden. Seit Mai 2021 leiten zwei neuen Geschäftsführerinnen die Einrichtung.